Was Sie rund um Spam unbedingt wissen müssen

mit Keine Kommentare

Spam steht für unerwünschte, massenhaft versendete Werbe-E-Mails, die ohne Zustimmung an potenzielle Kunden geschickt werden. Diese Art der Kommunikation führt häufig dazu, dass der Posteingang von E-Mail-Nutzern überflutet wird.

Informationen gemäss Stand vom 29.9.2024.

E-Mail

Bild: Gerd Altmann auf Pixabay.com

Selbst wer selten E-Mails versendet, bleibt meist nicht lange davon verschont. Ganz vermeiden lässt sich das Ganze nicht, aber zumindest lässt sich das Übel stark eindämmen.

„Unter Spam versteht man Massen-E-Mails an Personen, die weder Kunden sind noch die Erlaubnis zum Erhalt der E-Mails erteilt haben.“

Inhaltsverzeichnis: Spambekämpfung

Sicherheitsexperten sind sich darüber im Klaren, dass die Zunahme von Spam massgeblich durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz getrieben wird. Mithilfe von KI-basierten Instrumenten können Spam-Server und Phishing-Websites nun nahezu voll automatisiert erstellt werden, und E-Mails werden in grossem Umfang automatisch versandt. Ferner hat sich die Qualität der Phishing-E-Mails deutlich verbessert. Früher leicht als grobe Fälschungen erkennbar, sind sie heute durch KI-Technologien wie ChatGPT inhaltlich und stilistisch verfeinert. Dies erhöht die Effektivität der Täuschung erheblich. Trotzdem gibt es immer noch charakteristische Anzeichen für Phishing, wie offensichtliche Angstmacherei oder Drohungen. Anhand dieser Merkmale lässt sich auch eine gut gemachte Fälschung entlarven.

Synonyme für Werbemüll
Spam, Junkmail. Auch Kettenbriefe und Virenwarnungen, sogenannte Hoaxes, gehören in die Rubrik Spam.

Wirkungsvolle Massnahmen gegen Spam

  • Zweit-Adresse verwenden
    Setzen Sie Ihre Haupt-E-Mail-Adresse nur sparsam ein. Verwenden Sie eine anonyme Zweit-Adresse oder eine Wegwerfadresse (Diese Wegwerfadressen löschen sich nach einer bestimmten Zeit selbst) für einmalige Aktionen wie Downloads, bei der Teilnahme an Online-Spielen, beim Mitmachen in Diskussionsforen, beim Mitbieten in Auktionen und der Veröffentlichung von Kleinanzeigen.
  • Schutzfunktionen nutzen
    Nutzen Sie die Spam-Schutzfunktionen, die einige E-Mail-Provider anbieten.
  • Filterfunktionen verwenden
    Nutzen Sie die Filterfunktionen Ihres E-Mail-Programmes, um E-Mails mit bestimmten Merkmalen direkt auf dem Server zu löschen oder zumindest direkt nach dem Herunterladen automatisch in den Papierkorbordner zu verschieben.
  • Spamfilter
    Spamfilter sind Programme, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Werbemüll erkennen und von der regulären Post trennen. Es gibt einige kostenlose und hervorragende Spamfilter.
  • Verschlüsseln der E-Mail-Adresse auf dem Server
    Verschlüsseln Sie Ihre E-Mail-Adresse auf dem eigenen Internetauftritt. Damit erschweren Sie Suchrobotern, die ganze Websites regelmässig scannen (um E-Mail-Adressen zu sammeln), ihre Arbeit.
  • Nicht in den Spamfiltern landen
    Wenn Sie Newsletter versenden, vermeiden Sie Worte, welche in Spam-Mails oft vorkommen.
  • Adressenverbreitung vermeiden
    Versenden Sie keine Massen-E-Mails an Freunde und Bekannte via Befehl CC, sondern ausschliesslich via Befehl BCC. Für Adressensammler sind mit E-Mail-Adressen geschwängerte E-Mails ein gefundenes Fressen.
  • Tot stellen
    Antworten Sie nie auf Spam. Wer antwortet, zeigt damit auch, dass er die E-Mails öffnet. Damit wird Ihre Adresse nur noch kostbarer und ggf. bekommen Sie noch mehr Junk-Mails.
    Klicken Sie niemals auf die Hyperlinks in den E-Mails. Spammer erkennen sofort, wer dem Link gefolgt ist und damit wird Ihre E-Mail-Adresse auch als aktiv eingestuft.
    Aktivieren Sie während Ihrer Abwesenheit nicht den Autoresponder, weil damit auch die Spammer informiert werden. (Sofern in den erhaltenen E-Mails die Rücksendeadresse nicht gefälscht wurde)
  • Wer den Aufwand nicht scheut I
    Bei Spammern aus dem deutschsprachigen Raum können Sie den entsprechenden Versender anschreiben und ihn auf seine illegale Tätigkeit hinweisen. Verwenden Sie dazu vorbereitete Text-Bausteine.
  • Wer den Aufwand nicht scheut II
    Bei Spammern aus dem deutschsprachigen Raum können Sie den entsprechenden Providern schreiben und auf das Spamming ihres Kunden aufmerksam machen. Bei den meisten seriösen Hosting-Providern ist das Spamming vertragsmässig untersagt. Verwenden Sie dazu vorbereitete Text-Bausteine.
  • Boykott
    Der Versand von Spam ist in vielen Ländern nicht legal. Unterstützen Sie deshalb keine Firmen, die mittels Spam arbeiten. Auch wenn Ihnen das Angebot zusagen sollte, kaufen Sie bei „sauberen“ Firmen.
  • Whitelist
    Des Öfteren landen E-Mails von Kunden und Freunden im Spam-Ordner. Damit dies nicht mehr passiert, tragen Sie die entsprechenden E-Mail-Adressen in die sogenannte Whitelist ein. Alle diese E-Mails werden ohne Prüfung Ihnen direkt zugestellt. Diese Whitelist oder Freundesliste finden Sie in Ihrem Mailhost meistens in der Nähe, wo Sie auch Ihre Spamfilter finden.
  • Spamfilter auf Ihrem Server
    Wenn Sie einen eigenen Server betreiben, erreichen Sie Ihre persönlichen E-Mails überwiegend unter einer Adresse in der Form http://mailhost.Ihre Domain.de
    In diesem Mailhost befindet sich meistens ein Spamfilter, wo der erkannte Spam gespeichert wird.

„WICHTIG: Sie sollten mindestens einmal pro Woche kontrollieren, ob sich darin nicht eine gewünschte E-Mail befindet, die als Spam markiert wurde!“

Bei dieser Gelegenheit können Sie den bisher erhaltenen Spam löschen, da er Ihnen langfristig gesehen Ihren gemieteten Webspace füllt. Also weg damit!
Spamordner

Wieso Sie keinen Spam versenden sollten

Was spricht gegen den Versand von Spam, der Plage des 21. Jahrhunderts?

  • Illegal und strafbar
    Das Versenden von Spam ist in vielen Ländern illegal. Das Versenden von Spam über fremde Server als Verteilstationen (Relais) ist zudem strafbar.
  • Risiko Kündigung
    Das Versenden von Spam kann dazu führen, dass der Versender eine Kündigung seines Hostingproviders erhält. Oft finden sich entsprechende Klauseln in den Verträgen.
  • Alle hassen Spam
    Viele Internet-Nutzer stehen dem Spamming wesentlich ablehnender gegenüber als der postalischen Werbung. Geharnischte Reaktionen der Beworbenen unter der Gürtellinie bestätigen diese Erfahrungen. Je mehr Spam der Anwender erhält, desto ablehnender ist seine Haltung gegenüber den Spam-Versendern.
  • Auf schwarzer Liste
    Versenden von Spam kann dazu führen, dass der Versender auf die MAPS RBL-Liste kommt. Dies kann dazu führen, dass die normalen E-Mails auch nicht weitergeleitet werden.
  • Krieg
    Poweruser wissen sich zu wehren und attackieren den Versender mit Tausenden E-Mails, um seinen E-Mail-Server in die Knie zu zwingen.
  • Image angeknackst
    Versenden von Spam führt zu einem grossen Imageverlust des entsprechenden Unternehmens.

Newsletterabos kündigen

Kündigen Sie ein Newsletterabo, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Allenfalls werden Sie sich später ärgern, wieso Sie den Newsletter immer erhalten. Sie denken dann, dass Sie Spam erhalten – dabei haben Sie ganz einfach vergessen, dass Sie sich vor langer Zeit angemeldet haben.

Mit den meisten seriösen Newslettersystemen ist der Versand von Spam gar nicht mehr möglich, da die Aufnahme in den Verteiler davon abhängt, dass der Empfänger die Ankündigung des Newsletters bestätigt hat. Der Begriff dazu lautet Double-Optin.

Seriöse Newslettersysteme verfügen über die Möglichkeit, via Selbstauskunftslink die über Sie gespeicherten Daten abzurufen.

Ach ja: Meistens ist der Link zum Beenden eines Abos ganz oben oder ganz unten in einer E-Mail.

Online-Tools

  • Mailtester
    Mit diesem Programm können Sie testen, ob eine E-Mail in einem Spamfilter landen könnte.
    mail-tester.com
  • E-Mail-Adressen verschlüsseln
    Mit dem Online-Tool verschlüsseln Sie Ihre E-Mail-Adresse. Fügen Sie die verschlüsselte Adresse auf Ihrer Website ein.
    onsite.org/html/antispam_email.html
  • Hornetsecurity
    Sichern Sie Ihre E-Mail-Kommunikation und schützen Sie sich vor ungewollten E-Mails. Auf einfachste Art und Weise, ohne dass Sie die Kontrolle abgeben müssen.
    hornetsecurity.com/de/
  • Blacklist Check (E)
    Der Blacklist Check testet die IP-Adresse eines E-Mail-Servers gegenüber 100 DNS-basierte E-Mail-Blacklists. (allgemein als Realtime Blacklist, DNSBL oder RBL bezeichnet). Wenn Ihr E-Mail-Server auf die Blacklist gesetzt wurde, werden einige von Ihnen gesendete E-Mails möglicherweise nicht zugestellt. E-Mail-Blacklists sind eine gängige Methode, um Spam zu reduzieren.
    mxtoolbox.com/blacklists.aspx
  • Senderscore (E)
    Der Online-Dienst zeichnet auf, ob sich Kontakte regelmässig von E-Mails bestimmter Absender abmelden oder diese als Spam markieren. Der Senderscore, der Ihnen zugeteilt wird, ist keine feste Grösse, sondern ändert sich je nach Ihren E-Mail-Marketing-Gewohnheiten und den Reaktionen Ihrer Empfänger.
    senderscore.org

Zusammenfassung

  • Definition
    Jeder massenhafte Versand von Werbesendungen ohne Einverständnis des Empfängers ist Spam.
  • Tabu ist der Kauf von E-Mail-Adressen
    Kaufen Sie keine E-Mail-Adressen, um zu spammen!
  • Tabu ist der Verkauf von E-Mail-Adressen
    Verkaufen Sie keine E-Mail-Adressen für Spammer!
  • Tipp
    Prüfen Sie zumindest einmal pro Woche oder Monat sowie pro E-Mail-Adresse, ob sich nicht echte E-Mails im Spamfilter befinden. Die Spams löschen sie, da sie nur unnötig Platz brauchen und Ihnen Ihren Webspace verbrauchen.
  • Nichts für Profis
    Aufgrund der vielen Nachteile versenden nur Amateure Spam!
  • Interessierte Personen geben gerne die Erlaubnis
    Praktizieren Sie Permission-Marketing. (Beim Erlaubnis-Marketing gibt der Konsument freiwillig die Einwilligung, vom jeweiligen Anbieter Werbebotschaften zu erhalten)

PS

„Was unternehmen Sie bereits gegen Spam?“

Autor: Walter B. Walser, kundennutzen.ch

Verfolgen Walter B. Walser:

Online-Mar­ke­ting-Mana­ger

Seit 1995 hat Walter B. Walser Erfahrung mit dem Internet. Im Jahr 2001 gründete er das Magazin kundennutzen.ch, das sich auf praktisches Online-Marketing, Webdesign und Online-Tools konzentriert. Als Agenturleiter hat er früher Unternehmern geholfen, die Effektivität ihrer Website um mindestens 100% zu steigern. Ferner beriet Walser kleine Unternehmen bei ihrem Internetauftritt und spezialisierte sich auf die Pflege und Optimierung von Websites. Zu seinen privaten Interessen gehören Hunde, Umweltschutz und Geopolitik.