Oft wird die Frage aufgeworfen, ob Instant Messaging (IM) für die Zusammenarbeit besser geeignet ist als E-Mail. Interessante Gedanken, aber die falsche Frage. Denn der Charakter von IM und von E-Mail ist unterschiedlich. Während IM ein synchrones Kommunikationsmedium ist, ist E-Mail ein asynchrones. IM funktioniert nur dann gut, wenn der Gesprächspartner gleichzeitig online ist und „sprechen“ kann. Hier eine Liste von Dingen, für die das jeweilige Werkzeug geeignet ist (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Instant Messaging
- Kurze, spontane Abstimmungen,
wenn schnelle Klärung in wichtigen Dingen notwendig ist. - Fragen, die eine direkte Problemlösung erlauben.
- Diskussion und Brainstorming mit Kollegen,
die gleichzeitig, aber an anderen Orten, arbeiten. - Der virtuelle Plausch in der Kaffeepause.
- Anklopfen für ebendieses,
wenn der Gesprächspartner online, aber abwesend ist. - Presence Awareness.
- Spontane Gespräche mit Personen,
die Online sind und signalisieren, dass sie Zeit haben. - Kurzes Geschnacke zwischendurch mit ausgewählten Menschen.
Ganz wie die Person am Schreibtisch gegenüber. Sozialersatz.
- Abstimmung in weniger wichtigen Dingen.
Der Kommunikationspartner wird so nicht aus seiner Arbeitsroutine herausgerissen. - Abstimmungen und Anfragen,
wenn der Kommunikationspartner offline oder nicht ansprechbar ist. - Rein informative Nachrichten.
- Fragen, die für die Problemlösung länger dauern werden,
da die Kommunikation darüber ohnehin asynchron sein wird. - Jobs und To-dos
da E-Mails (noch) besser in die Aufgabenlisten übernommen werden können und das Monitoring leichter ist.
Und das gute alte Telefon gibts es ja noch.
Instant Messaging ist ein sehr hilfreiches Tool für alle Dinge, die in der traditionellen Welt via spontanen Telefonaten oder beim spontanen Treffen besprochen werden. IM ist die Politik der offenen Türe, mit dem kleinen Unterschied: Eine wesentliche Hürde fehlt. Es muss niemand mehr vom eigenen Stuhl aufstehen, um durch Ihre offene Tür zu kommen.
Wir werden in zwei, spätestens drei Jahren ohnehin über die IM-Flut diskutieren. Stellen Sie sich einfach vor, dass die Hälfte Ihrer IM-Kontakte (und es werden in den nächsten Jahren noch deutlich mehr werden) relativ gleichzeitig was von Ihnen will und die Gesprächsfenster nur so aufpoppen.
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Autor: Alexander Greisle, work-innovation.de