Trends im E-Mail-Marketing

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E-Mail-Marketing

Das E-Mail-Marketing ist weder neu noch sonderlich innovativ. So denken bisher viele Unter­neh­mer. Doch ganz im Ge­gen­teil. Denn das E-Mail-Marke­ting erfreut sich wieder steigen­der Be­liebt­heit und wird in großen Teilen von großen und kleinen Unternehmen welt­weit auf­grund seiner hohen Flexi­bilität ge­schätzt.

Newsletter-MarketingBild: Gerd Altmann auf Pixabay.com

Doch um in der Masse an E-Mails, welche die Kunden jeden Tag er­reichen, hervor­zu­stechen, ge­nügt es nicht mehr nur einen tollen Newsletter zu gestalten. Die ak­tuellen Trends im E-Mail-Marke­ing verraten, dass es viel stärker auf die Vernet­zung und die Integration des E-Mail-Marketings in unterschiedliche Marketing-Kanäle ankommt. Wer dem ak­tuellen und zukünftigen E-Mail-Mar­keting-Trend folgen möchte, sollte einige Punkte in jedem Fall be­achten.

Inhaltsverzeichnis: Trends E-Mail-Marketing

E-Mail-Marketing im Wechsel der Zeit

Das Newsletter oder E-Mail-Marke­ting ist beinahe schon so alt wie das World Wide Web. Waren die ersten News­let­ter noch auf reinem Text basierend und eher eine Seltenheit in der Welt der vernetzten Kommunikation, hat sich dies bis heute dramatisch geändert. Immer mehr Unter­nehmen setzen auf prak­tische Newsletter zur Kunden­kommu­ni­ka­tion und zur Prä­sen­tation der eigenen Angebote. Dies führt immer stärker zu einer Über­sättigung der Empfänger, welche dem einzelnen Newsletter nur noch selten die volle Aufmerk­samkeit schenken.

Betrachtet man die vergangenen Jahre und den aktuellen E-Mail-Marketing Trend 2017 / 2018, bahnt sich eine deut­liche Verän­derung bei den Newslettern an. Denn eine immer stärkere Einbe­ziehung der Kunden und eine intensivere Personalisierung sollten dieser Müdig­keit der Kunden entgegen­wirken und für mehr Erfolg auf diesem Mar­ke­ting­ka­nal sorgen. Hinzu kommen neue techni­sche Entwicklungen, welche in diesem Bereich neue Möglichkeiten eröffnen.

Wearables als Kommunikationsmedium

Wearables wie die Apple Watch sind nicht nur bei vielen End­kun­den extrem beliebt, sondern werden immer stärker zur zentralen Schnittstelle für den Empfang von Nachrichten und E-Mails. Dementsprechend müssen sich viele Un­ter­nehmen umstellen, wenn dieser Trend weiterhin anhält. Denn diese Ge­räte sind aufgrund ihrer Größe in den Dar­stel­lungs­möglich­keiten deutlich ein­ge­schränkt.

“Wearables sind Kleinst­computer, die zum Beispiel als Armband und Brille getragen oder in Kleidung eingearbeitet werden können.”

Aktuelle Trends im E-Mail-Marketing

Allerdings nutzen viele Menschen die Wearables zunächst einmal, um einen kurzen Blick auf die Inhalte zu werfen und sich dann zu entscheiden, die empfan­gene E-Mail gegebenenfalls nochmals am Smartphone oder am Desk­top-Computer anzuschauen. Dement­sprechend müssen mo­derne Newsletter so gestaltet werden, dass Sie vor allem im oberen Bereich, das In­te­resse der Kunden auch auf kleinsten Bild­schirmen zu reizen wissen.

Das Smartphone als zentrale Schaltstelle der Kom­munikation

Das Smartphone als Kommuni­kations­medium zu betrachten ist kein neuer E-Mail-Marketing Trend 2017. Dennoch gibt es noch eine erschreckend große Zahl an Unternehmen, welche ihre Newsletter nicht im responsive Design er­stellt und somit die Kunden an den Smartphones und Tablets überhaupt nicht effektiv erreichen können.

Wenn man bedenkt, dass mittlerweile 50% der E-Mail-Kommunikation im Privat­bereich über die Smartphones abgewickelt wird und diese in den meisten Fällen als Lesegerät für E-Mails einge­setzt werden, so ist dies eine er­schreck­ende Versäumnis. Wer noch immer mit einem festen und unflexiblen Design arbeitet, verpasst den Anschluss an einen großen Teil der potentiellen Kunden. Das Newsletter Design muss somit im Optimalfall sowohl an Smart­phones als auch an Wearables effektiv angepasst sein, um das volle Potential jeder Zielgruppe auszu­schöpfen.

Automatisierte Systeme – Fluch und Segen zugleich

In den USA, aber auch in vielen anderen Ländern der Welt, wird zunehmend der Begriff Program­matic and Auto­ma­tion immer stärker in den Fokus gerückt. Vor allem im Bereich E-Mail-Marketing können Sie durch eine gezielte Auto­ma­ti­sie­rung Ihre Newsletter-Kampagnen deutlich effektiver gestalten und vor allem die Kunden persönlicher er­reichen. Das liegt in erster Linie daran, dass die Kundenkom­munikation immer kunden­zentrierter, persönlicher und individueller wird und dieses bewältigt werden muss. Hier kann ein so­ge­nanntes Programmatic Marketing helfen, da viele dieser Elemente einfach und mit wenig Aufwand automatisiert werden können. Ein Beispiel:

Geburtstagsglückwünsche

Einem Kunden per E-Mail zum Ge­burts­tag zu gratulieren und gegebenenfalls einen Gutschein zu verschenken ist eine gute Möglichkeit der Kundenbindung. Eine Glückwunsch-E-Mail ist schnell verfasst und an den Kunden ver­sen­det. Aber was machen Sie, wenn Sie nicht nur einen Kunden, sondern eine Liste von mehreren tausend Be­stands­kun­den haben? Hier wird die direkte und manuelle Kommuni­kation schnell extrem unüber­sicht­lich und würde unnötig viel Manpower kosten. Marketing-Automa­tion bedeutet in diesem Fall, dass Sie eine Geburtstags­mail einmal ent­wer­fen, die Ansprache flexibel halten und diese dem Anlass Geburtstag zu­ordnen. Hat nun ein Kunde aus Ihrer Da­ten­bank Geburt­stag, wird die E-Mail automatisch herangezogen, der Name des Kunden in die E-Mail ein­ge­fügt und die E-Mail an den Kunden versandt. Sie müssen sich um nichts mehr küm­mern und profitieren von der bes­seren Kun­den­bin­dung.

Dieses Beispiel ist natürlich sehr simpel, lässt sich aber mit den unterschiedlichen Events verknüpfen und somit effek­tiver gestalten. Je mehr Automa­tisierung Sie einsetzen, umso mehr Zeit bleibt Ihnen, um sich auf Ihr Kerngeschäft zu konzentrieren und vor allem Ihr Mar­ke­ting stärker auf den Kunden zu zen­trieren.

Customer Centricity und die vielen Vorteile

“Customer Centricity ist als Kon­zept nicht neu. Der Satz Der Kunde ist König drückt im Grunde die gleiche Leitidee aus. Neue Aspekte sind viel­mehr die Fokussierung auf neue Medien und die Möglich­kei­ten, die diese Technologien bieten, um die Custo­mer Jour­ney oder Customer Expe­rience positiv zu gestal­ten.”
Quelle Wikipedia

Die Ausrichtung vieler Unter­nehmen hat sich im Bereich E-Mail-Marketing deut­lich verändert. Denn der Kunde mit seinen Interessen, seinen Lebens­gewohn­heiten und auch seiner Form des Medien­konsums rückt immer stärker in den Fokus. Das bedeutet, dass die Kommunikation mit dem Kunden an drei wichtigen Eckpunkten optimiert werden muss. Die Kom­munikation muss:

  • dort stattfinden, wo der Kunde sich gerade aufhält
  • mit ihren Inhalten die Interes­sen des Kunden treffen
  • für den Kunden spannend sein und eine direkte Interaktion am Touch­point ermöglichen.

Harte Anforderungen, denen der ak­tuelle E-Mail-Marketing Trend sich anpassen muss. Das zentrale Element im E-Mail-Marketing ist somit die sogenannte Buyer Persona. Dieser Kunstbegriff beschreibt den Prototyp einer be­stimm­ten Ziel- und Kunden­gruppe, auf den sich Ihre Marke­ting-Aktivi­täten konzentrieren müssen. Jede E-Mail im Mar­ke­ting-Pro­zess sollte im Idealfall den Kunden kanal­über­greifend erreichen und ihn auf dem Weg entlang der soge­nann­ten Customer Journey begleiten.

Diese Customer Journey be­zeich­net den Weg des Kunden von der ersten Kon­takt­aufnahme bis zu dem Punkt, an welchem der Kunde eine von Ihnen ge­wünsch­te Handlung durchführt. Sei es der Kauf eines Produktes oder die An­forderung einer Dienstleistung. Das bedeutet allerdings auch, dass laut aktuellem E-Mail-Marketing Trend das E-Mail-Marketing noch viel stärker in die verschiedenen anderen Marketing-Kanäle eingebunden werden muss, um eine solche Begleitung entlang der Customer Journey zu ermöglichen.

Best Customer Experience

Damit verbunden ist der Begriff des Best Customer Experience at every Touch­point. Das bedeutet kurz und knapp, dass der Kunde an jedem Berüh­rungspunkt mit Ihrem Unternehmen immer ein individuell optimales Ergebnis erleben muss. Eine harte Aufgabe, da für diesen Bereich sowohl online als auch offline Medien eingesetzt werden müssen. Die Grundlage für diese Option ist somit die Vernetzung aller Marketing-Kanäle in Ihrem Unternehmen. Das bedeutet vor allem ein sehr gutes und umfangreiches Customer Relationship Management, welches im Idealfall nicht nur die Online-Aktivitäten Ihrer Kunden erfasst, sondern in welches bei­spiels­weise auch offline-Interaktionen ein­ge­pflegt werden.

Das E-Mail-Marketing zeigt sich hier als Kontaktmittel der Wahl, da es den Kunden stets am optimalen Kontakt­punkt erreichen kann und durch eine persönliche und individuelle Umsetzung und eine hohe Interessensüberschneidung mit dem Kunden zu einem effektiven und langfristigen Begleiter für den Kunden werden kann. Der neue E-Mail-Mar­keting-Trend lautet somit: Die E-Mail dient weniger dem Verkauf bestimmter Waren, sondern der individuellen Be­glei­tung des Kunden und dem Aufrecht­erhalten des Kunden­interesses. Somit nähert sich das E-Mail-Marketing in seiner Ausrichtung viel stärker dem Social-Media-Marketing an und über­nimmt in Teilen dessen Kommu­nikations­stra­te­gien.

Miteinander verbundene und ineinander integrierte Systeme

DatenbankBetrachtet man nun diese E-Mail-Marke­ting-Trends, so ist es nicht verwun­derlich, dass die An­for­de­rungen an die Unternehmen deutlich stärker wachsen. Vor allem die kanal­übergreifende Er­reich­bar­keit und die individuelle An­sprache des Kunden über alle Kanäle hinweg stellt viele Unter­neh­men vor eine deutliche Herausforderung. Denn es muss eine zentrale Datenbank und Schalt­zent­ra­le geschaffen werden, in welcher alle Daten des Kunden und auch alle Interaktionen über die verschiedenen Kanäle geschaffen werden muss. Diese Datenbank muss über die ent­sprechen­den Schnittstellen mit den unterschiedlichsten Kommuni­kationsplattformen und Touchpoints verbunden wer­den, um entlang der kompletten Customer Journey den Kunden effektiv zu begleiten.

Das Lead-Management im Newsletter Marketing

Der aktuelle E-Mail Marketing-Trend 2017 / 2018 zeigt immer deutlicher, dass die Newsletter und Mailings ganz neue Wege gehen müssen, um den Kunden aktiv zu erreichen und vor allem aus Interessenten echte Kunden zu formen. Hier spielen die vier Prozesse des Lead-Managements eine wichtige Rolle. Diese wären:

Die Lead-Generierung

Hierunter fallen alle Maßnahmen, um mit einem potentiell interessierten Men­schen in Kontakt zu kommen.

Das Lead-Nurturing

Die bisher neutralen Kontakte werden qualifiziert und Ziel­gruppen zugeordnet.

Das Lead-Scoring

Die so gesammelten Kontakte werden ausgewertet und hin­sichtlich ihres Kauf- und Aktionspotentials bewertet.

Das Lead Routing

Hier werden nun alle Kontakte an den Vertrieb übergeben, welche laut Scoring bereit für eine Kauf- oder Bestell-In­ter­ak­tion sind.

Mit dem E-Mail-Marketing lassen sich alle Stufen des Lead-Managements effektiv abdecken und vor allem sehr gut qualifi­zieren. Somit können Sie die ver­schiedenen Prozesse mit allen Kunden durchlaufen, die Kundeninteressen wecken und die richtigen Touchpoints erreichen und erst nach einem er­folg­reichen Lead-Scoring die E-Mails nutzen, um den Kunden zur gewünsch­ten Interaktion zu bringen. Optimal, um die eigenen Vertriebsprozesse zu modernisieren und zugleich dank Automatisierung und Pro­zess-Management den Um­fang der Arbeit deutlich zu verringern.

„Jeder E-Mail-Marketing-Trend zielt klar auf den Kunden und auf dessen Interessengebiete. Es genügt nicht mehr die ei­ge­ne Werbung zu versen­den, sondern der Kunde muss persönlich erreicht und mit seinen Inte­res­sen ange­sprochen werden, um lang­fristig als Kunde erhalten zu blei­ben.“

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Michelle BüechlerAutorin:
Michelle Büchler war Business Development Managerin D-A-CH bei Mailify. Sie ver­fügt über einen Abschluss in Marketing und Kom­munikation und war zuvor vie­le Jahre unter anderem bei Booking.com und der Lufthansa Gruppe tätig.