Seit 2010 ermöglicht Pinterest seinen Nutzern, auf der Grundlage ihrer Interessen Inhalte zu sammeln und zu ordnen. Das „Anpinnen“ von Fotos, Grafiken, Links oder Videos auf der sozialen Plattform, die ihren Namen aus „pin“ und „interest“ zusammensetzt, hat Millionen Freunde weltweit gefunden. Katzenbilder oder Anime, Schneidern, Gärtnern und Buchbinden mit Video-Anleitungen, Vokabeltraining oder Mode-Ideen sind nur einige der schier unerschöpflichen Facetten der Plattform.
Doch verglichen mit Google oder Meta machen nur relativ wenige Nutzer von den Werbemöglichkeiten auf Pinterest Gebrauch. Warum eigentlich? Das renommierte TIME Magazine kürte Pinterest immerhin zu einer der 50 besten Websites überhaupt!
Bild: Souvik Banerjee auf Pixabay.comInhaltsverzeichnis: Pinterest Ads
- Pinterest Ads – das unbekannte Wesen
- Erfolgreich werben mit Strategie
- Mit dem Business-Konto Pinterest Ads nutzen
- Promotionen, Targeting, Kampagnen
- Kampagnenerstellung und Kostenkontrolle
- Erfolgsmessung von Pinterest Ads
- Pinterest: Unterschätzte Power-Plattform
- Richtwerte für Kampagnen mit Pinterest Ads
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Pinterest Ads – das unbekannte Wesen
Wie andere soziale Netzwerke ist auch Pinterest ein Vehikel für Werbung. Die Anzeigen werden ebenfalls in Form von Pins geschaltet und werden deshalb von den Nutzern nicht als sehr störend empfunden. Ungefähr einer von sieben Pins ist Werbung – und die kommt dank der zugrundeliegenden Algorithmen entsprechend den Vorlieben der mehr als 400 Millionen Nutzer an. Pinterest Ads ist damit eine ausgesprochen gute Möglichkeit, Zielgruppen über ihre Hobbys und Interessen anzusprechen, genau dort, wo Menschen ohnehin sehr motiviert sind. Ein Grossteil der Nutzer sucht sogar gezielt Anregungen für Käufe – etwa für Innenausstattung, neue Outfits oder Gartengestaltung. Ein ausgezeichneter Grund, sich die Anzeigen auf Pinterest für die eigene Werbung zunutze zu machen. Seit 2019 können die Ads auch in Deutschland genutzt werden.
Erfolgreich werben mit Strategie
“Pinterest Ads sind Werbeanzeigen, die viel mit Google Ads oder Meta-Anzeigen gemeinsam haben.”
Damit sich die Ausgaben für die Anzeigenschaltung lohnen, müssen grundsätzliche Überlegungen angestellt werden, die auch für die Suchmaschinenoptimierung wichtig sind. Denn nur wenn die eigenen Ziele klar sind, können sie mit der Anzeigenkampagne realisiert werden. Die Frage ist deshalb:
- Was genau sollen die Ads bewirken?
- Welche Zielgruppe(e) soll(en) angesprochen werden?
- Wonach suchen die Wunschkunden, und mit welchen Suchbegriffen?
- Welches Problem soll potenziellen Kunden gelöst werden?
- Wie sollen sich die Konversionen gegenüber den Kosten mittel- bis langfristig entwickeln?
Nachdenken, kalkulieren, niederschreiben – dann stehen die Fundamente, auf denen eine Kampagne mit Pinterest Ads aufbaut. Je grösser die Trennschärfe und Genauigkeit, umso vielversprechender werden sich auch die Anzeigen entwickeln.
Mit dem Business-Konto Pinterest Ads nutzen
Um überhaupt Ads auf der Plattform schalten zu können, muss ein Business-Konto eingerichtet werden. Alternativ kann man bei Pinterest jedoch auch ein normales Nutzerkonto umwandeln. Dabei bleiben die eigenen Pins und Einstellungen erhalten. Anschliessend lässt sich der Anzeigenmanager von Pinterest unter diesem Link starten. Wer bereits Vorkenntnisse im Umgang mit Google Ads mitbringt, wird einige bekannten Elemente vorfinden.
Allerdings gibt es auch bei Pinterest eine Anleitung, das die einzelnen Funktionen erklärt und Nutzer auf Wunsch auf ihrem Weg zur ersten eigenen Anzeige begleitet. Bevor das Anzeigen-Feature genutzt werden kann, muss jedoch eine Zahlungsmethode hinterlegt werden, damit Pinterest die entstehenden Kosten einziehen kann.
Promotionen, Targeting, Kampagnen
Für Anzeigenschaltungen bietet Pinterest Unternehmen verschiedene Formate zur Wahl – so lässt sich der eigene Werbe-Pin optimal konfigurieren, abgestimmt auf die eigenen Produkte oder Services. Möglich sind:
- Promoted Pins
- Promoted Video-Pins
- Promoted App Pins
- Carousel-Pins
Dank der Möglichkeit, auch auf Videos oder die Karussell-Darstellung zurückzugreifen, können umfassende Inhalte in eine einzige Pinterest Ad gepackt werden!
Die Ausrichtung der eigenen Werbekampagne kann von vornherein Schwerpunkte und Ziele setzen. Mit Pinterest Ads lässt sich ganz einfach die Markenbekanntheit steigern, doch auch Traffic, Klicks auf Inhalte und App-Downloads können hier promoted werden.
Besonders wertvoll ist die Funktion des Targeting. Dahinter steht nichts anderes als eine genaue Definition der Zielgruppe – je detaillierter, desto besser. Wer seine Kunden kennt, kann den Algorithmus also wissen lassen, an wen sich die Anzeigen wenden sollen.
Die gewünschten Empfänger der Ads werden beim Targeting nach Lokalität und Sprache, aber auch nach Geschlecht und sogar benutztem Endgerät eingegrenzt. Mit einer Auswahl von Interessen lässt sich dies noch weiter einengen – zum Beispiel mit dem Oberbegriff Ernährung und dem untergeordneten Thema Rezepte und glutenfreie Ernährung.
Zusätzlich lassen sich Keywords eingeben, die von den Wunschkunden besonders häufig im Zusammenhang mit den beworbenen Inhalten verwendet werden. Da umgekehrt auch ganz bestimmte Keywords ausgeschlossen werden können, lässt sich auch dies sehr zielführend nutzen. Und nicht zuletzt können Werbetreibende auch Bestandskunden oder solche, mit denen irgendwann einmal Kontakt aufgenommen wurde, über Mailinglisten einbinden. Ein sehr wertvolles Tool, wenn man sich damit vertraut gemacht hat.
Kampagnenerstellung und Kostenkontrolle
Mit dem Anzeigenmanager von Pinterest ist die Einrichtung einer ersten Kampagne verhältnismässig selbsterklärend. Wichtig ist, dass man seine Wunschkunden kennt und die Absicht hinter den Ads elegant formulieren kann. Vage Vorstellungen führen zu vagen Anzeigen, die ins Leere laufen. Ein wichtiges Element ist die Kalkulation und Kontrolle der Kosten, die mit Pinterest Ads verbunden sind. Das für die Werbung bestimmte Budget kann tageweise oder für die geplante Laufzeit der Kampagne definiert werden – die Tagesoption erlaubt eine bessere Kostenkontrolle.
Die Platzierung von Promoted Pins erfolgt gegen Gebot, doch nicht zwangsläufig gehen die besten Plätze an den Höchstbietenden. Der Algorithmus berücksichtigt nämlich auch die Relevanz und den Wert der Ads für die angesprochenen Nutzer – und die Aussicht auf Erfolg. Umso wichtiger ist die Strategie und die Kenntnis der Zielgruppe, ihrer Wünsche und Suchgewohnheiten!
Mit allzu hohen Geboten sollte man nicht starten, doch auch eine zu niedrige Schwelle kann eine ansonsten gute Kampagne ausbremsen. Bei den ersten Schritten ist es hilfreich, immer wieder die Hinweise der Plattform und den Vergleich mit anderen Werbetreibenden zu nutzen, um festzustellen, ob und wie viel man zusätzlich einkalkulieren sollte.
Erfolgsmessung von Pinterest Ads
Eine gute Werbekampagne muss natürlich hinsichtlich ihrer Wirksamkeit kontrollierbar sein. Deshalb ist bei Pinterest eine Analysefunktion integriert, mit der sich die Klickraten und das User-Engagement verfolgen lassen, für jede Kampagne separat. Ausserdem können in den eigenen Online-Shop oder auf die Website Code-Schnipsel eingebaut werden, mit denen Konversionen verfolgt werden können.
Die verfolgten Ereignisse sind sehr differenziert in Kategorien unterteilt, die zwischen Besuchen auf Seiten und Kategorieseiten unterscheiden, Suchen auf der Seite berücksichtigen und den Warenkorb sowie die Bezahlabläufe überwachen. Auch Registrierungen, Kontaktanfragen und das Abrufen von Inhalten oder Downloads können so genauestens nachverfolgt werden.
Pinterest: Unterschätzte Power-Plattform
Die intuitive Benutzerführung und umfassende Funktionalität der Kampagnen bei Pinterest Ads machen die Anzeigenschaltung auf der Plattform zu einer lohnenden Option für Unternehmen, die wissen, wie sie ihre Zielgruppe nach Interessen ansprechen. Wer sich genauer mit Pinterest beschäftigt, wird feststellen, dass hier eine Nutzerbasis von hunderten Millionen potenzieller Kunden ausgeschöpft werden kann – zu transparenten Konditionen und mit hoher Kosten- und Effizienzkontrolle.
Richtwerte für Kampagnen mit Pinterest Ads
Die tatsächlichen Kosten für die eigene Kampagne mit Promoted Pins oder anderen Formaten auf Pinterest können Werbetreibende natürlich erst dann ermitteln, wenn die Werbung anläuft. Aufgrund der Abläufe bei der Vergabe von Positionen durch Gebote können die entstehenden Kosten stark variieren – je nach Interesse und Erfolgsaussicht.
Dennoch gibt es ungefähre Anhaltspunkte, wie man das Budget, die Platzierung der Ads kalkulieren kann, und zwar auf der Grundlage der unterschiedlichen Ziele.
“Man kann mit der Werbung bei Pinterest die Aufmerksamkeit steigern, Markenstärken etablieren oder die Konversionsrate erhöhen – und die Entscheidung für eines dieser drei Szenarien beeinflusst die Art, wie die Kosten abgerechnet werden.”
Maximalwerte können Businesskunden deshalb genau auf die gewünschte Aktion zuschneiden – und unter Cost-per-Thousand Impressions (CPM), Cost-per-Click (CPC) und Cost-per-Engagement (CPE) wählen. Die Höchst-Gebote belaufen sich im Durchschnitt auf folgende Werte:
- CPM: 5,50 EUR
- CPC: 0,11 EUR
- CPE: 0,11 EUR
Abhängig vom beworbenen Angebot, Wettbewerb, Branche und Nutzerinteresse sind Schwankungen allerdings ganz normal.
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Autorin:Kerstin Bauer ist Senior Partner Development Specialist und erfahrene Content-Managerin bei wirschreiben.ch.