Die richtige Online-Strategie für den Ein­zel­handel

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Der stationäre Handel steht zunehmend unter Druck: Immer mehr Verbraucher informieren sich im Internet und kaufen online. Einzelhändler sind dementsprechend gefordert, die Chancen des digitalen Marketings zu nutzen, um Offline- und Online-Maßnahmen gezielt miteinander zu verknüpfen.

Mit einer zielgerichteten Online-Strategie können auch Unternehmen, die bisher nur im stationären Handel aktiv waren, ihren Vertrieb- und Marketingabteilungen den Rücken stärken.

Einzelhandel

Bild: Alexas_Fotos auf Pixabay.com

Inhaltsverzeichnis: Einzelhandels-Strategie

Alleinstellungsmerkmale definieren & kommunizieren

Wodurch grenzt sich Ihr Unternehmen von Mitbewerbern ab? Wenn Sie bereits Alleinstellungsmerkmale benennen können, sind diese ein idealer Anknüpfungspunkt für die strategische Planung von Werbemaßnahmen – offline und online. Diese sogenannten „Unique Selling Propositions“ (USPs) geben häufig auch darüber Aufschluss, warum Ihre Kunden Sie im Geschäft besuchen, zum Beispiel weil …

  • Sie ein besonderes Einkaufserlebnis bieten
  • Ihre Beratungsleistungen vor Ort herausragend sind
  • Sie mit Aktionen & Events am „Point of Sale“ (POS) überzeugen.

„Kurzum: Prüfen Sie, mit welchen Argumenten Sie überzeugen können und kommunizieren Sie diese auch in Ihren Werbebotschaften.“

Die ewige Debatte um den Preis

Häufig muss sich der Einzelhandel für höhere Preise im Vergleich zu Online-Anbietern rechtfertigen. Dem Online-Preisvergleich können meist nur wenige stationäre Händler standhalten. Hier hilft es strategisch wieder, sich bestimmte Alleinstellungsmerkmale in Erinnerung zu rufen: Machen Sie Ihr Angebot einzigartig und weniger vergleichbar, indem Sie zu einem Produkt etwa zusätzliche Leistungen anbieten.

Erfolgreich online werben – Die Zukunft des Einzelhandels

Wer in die Zukunft des stationären Einzelhandels blickt, kommt an einer geeigneten Strategie im Umgang mit Online-Kanälen nicht vorbei. Mit diesen fünf Empfehlungen können sich Einzelhändler fit für erfolgreiches, digitales Marketing im stationären Handel machen.

1. Google Unternehmensprofil

Sorgen Sie dafür, dass Ihre Zielgruppen sie dort erreichen, wo sie häufig nach Anbietern, Produkten und Dienstleistungen suchen: in der Suchmaschine Google. Einen aktuellen Google Unternehmensprofil Eintrag können Unternehmen einfach und kostenlos anlegen. Unternehmen mit mehreren Filialen sollten für alle Standorte einen entsprechenden Eintrag anlegen und die dortigen Daten auf einem gepflegten Stand halten:

  • allgemeine Unternehmensdaten wie Name, Anschrift & Kontakt
  • kurze Beschreibung zum Unternehmen
  • Öffnungszeiten
  • Bilder und Videos
  • Bewertungen

2. Professionelles Bewertungsmanagement

Der richtige Umgang mit Bewertungen, z. B. in Ihrem Google My Business Eintrag, stellt für Unternehmen zunehmend eine Herausforderung dar. Generell ist ein proaktives Bewertungsmanagement zu empfehlen, denn Nutzer nehmen die Interaktion von Unternehmen in der Regel positiv war. Aber wie reagiert man adäquat auf eine negative Bewertung? Zeigen Sie mit Ihrer Antwort Verständnis und Engagement. Vermeiden Sie es dabei aber gleichzeitig, zu emotional zu reagieren und Kritik persönlich zu nehmen. Wer möglichst authentisch bleibt und gleichermaßen auf positives und negatives Feedback eingeht, wird entsprechend als kompetent und vertrauenswürdig wahrgenommen.

3. Zielgruppen definieren

Wer sind meine Kunden und was wollen sie? Diese Frage sollten Einzelhändler für Ihre stationären Geschäfte bereits beantworten können. Erweitern Sie diese Zielgruppendefinition noch um die Komponente „online“: Was wissen Sie eventuell bereits über das Online-Verhalten Ihrer Zielgruppen? Gibt es in Ihrer Branche einen starken Wettbewerb aufgrund von besonders online-affinen Produkten?

Häufig bringt speziell der externe Blick auf Ihr Kerngeschäft die wichtigsten Antworten auf diese zentralen Fragen. Es kann sich also auszahlen, eine Online-Marketing-Agentur zu beauftragen. Während Sie sich auf das konzentrieren, was Sie besonders gut können, widmen sich Online-Experten der strategischen Weiterentwicklung.

4. Google Ads

Die deutliche Mehrheit der Verbraucher nutzt die Online-Suche. In Google können Unternehmen Ihre Kunden sehr zielgruppenspezifisch erreichen. Informieren Sie sich bei erfahrenen Google Ads Partnern darüber, wie Sie Events und Aktionen am POS online zielgerichtet bekannt machen können. Ihr Unternehmen kann sich mit Google Ads Kampagnen nicht nur lokal eingegrenzt bewerben. Richten Sie Ihre Online-Strategie bewusst auf Nischen- und Fokusprodukte sowie Besonderheiten am Standort aus.

5. Social-Media-Marketing

Einzelhändler, die in den sozialen Netzwerken aktiv werden, können sich ebenfalls Wettbewerbsvorteile sichern. Präsentieren Sie sich Ihren Kunden auf Facebook, Instagram & Co. mit aktuellen Inhalten und nutzen Sie das Potenzial der Netzwerke, mit Ihren Zielgruppen zu interagieren. Damit dieses Projekt kein „Strohfeuer“ bleibt, empfiehlt sich eine regelmäßige Redaktionsplanung.

„Wichtig zu wissen: Wer sich hier mehr Sichtbarkeit erhofft, benötigt zusätzliches Budget, um relevante Social-Media-Posts mit passgenauem Targeting auch innerhalb der Zielgruppe erfolgreich zu bewerben.“

Aus Studien wie dem Online-Monitor haben viele Einzelhändler bereits Konsequenzen gezogen. Im stationären Handel müssen Konsumenten möglichst mit allen Sinnen überzeugt werden. Das Einkaufserlebnis vor Ort muss im Vergleich zur Bequemlichkeit beim Online-Einkauf wieder attraktiver gestaltet werden. Punkten können Einzelhändler hier insbesondere im Bereich Kundenservice mit direktem Ansprechpartner.

Trendsetter setzen auf Virtual Reality Angebote im Geschäft. Die gleichzeitige Präsenz auf mehreren Werbekanälen, online und offline, wird zur Pflicht. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass klassische „Onliner“ wie Zalando oder Amazon zunehmend eine Omnichannel-Strategie fahren und Geschäfte in Innenstadtlagen eröffnen.

Das Thema Nachhaltigkeit, das beispielsweise auch bei der jüngeren Generation zunehmend ins Bewusstsein rückt, kann dem Einzelhandel ebenfalls helfen. Konsumenten hinterfragen, welchen ökologischen Fußabdruck Ihr Online-Bestellverhalten hinterlässt. Es zieht einige Verbraucher wieder mehr zum klassischen Einkauf, und speziell in der Textil- und Lebensmittelbranche gewinnen nachhaltige Unternehmen an Ansehen.

Fazit

„In den meisten Branchen kann der Einzelhandel sich der zunehmenden Digitalisierung nicht entziehen. Unternehmen, die Online-Kanäle nicht mehr nur als Konkurrenz, sondern auch als neue Chance begreifen, werden aus dieser Entwicklung gestärkt hervorgehen.“

Robert Richter

Autor:
Robert Richter ist Inhaber der Online-Marketing-Agentur IMAOS und begleitet vorwiegend mittelständische Unternehmen bei verschiedenen Herausforderungen im digitalen Marketing. Auf individuelle Online-Marketing-Leistungen und Lösungen für Filialisten greifen dabei vornehmlich auch Einzelhandelsunternehmen zurück. Hauptsächlich in Bereichen wie Suchmaschinenoptimierung (SEO), Google Ads, Facebook Ads und Content-Marketing bringt das Team von IMAOS langjährige Erfahrung mit.