Die Digitalisierung killt nicht nur den Einzelhandel
Das englische Wort „Disruption“ bezeichnet eine Innovation, die den Markt umkrempelt – und zwar radikal. Wer meint, dass seine Branche nicht betroffen ist, der kann sich gründlich irren und sollte sich warm anziehen. Hier ein paar bekannte Beispiele, die zeigen, wie rasend schnell sich der Markt ändert. Achtung: Der Umbruch bietet für findige Unternehmer eine Vielzahl an Chancen!
Informationen gemäss Stand vom 18.9.2024
Bild: kalhh auf Pixabay.comEin verständliches Beispiel ist das Verschwinden des Berufes Schriftsetzer. Hat man früher Bleibuchstaben gesetzt, wird heute alles auf dem Computer durchgeführt. Immerhin sind die Arbeitsplätze in einer anderen Form geblieben, was man von anderen Beispielen nicht behaupten kann.
Beispiele
Streichhölzer
Anfangs des 20. Jahrhunderts war die Produktion von Streichhölzern ein ausgezeichnetes Geschäft. Als die gasbetriebenen Feueranzünder auf den Markt kamen, ist das Geschäftsvolumen auf einen Bruchteil seiner einstigen Grösse gefallen.
Kodak
Vor einigen Jahren war Kodak ein grosser Konzern, bis die Digitalkameras dem Unternehmen das Kreuz gebrochen haben. Kodak hat die Entwicklung komplett verschlafen. Tragisch: Dabei hat Kodak in den 70er die digitale Fotografie erfunden!
Energie
Viele Privat- und Geschäftshäuser produzieren mit Solarzellen und anderen Techniken eigenen Strom. Dieser Strom kann selbst verwendet werden oder er wird an die Energiekonzerne verkauft.
Hotelbranche
Wer kein grosses Reisebudget hat, der kann privat logieren. Portale wie Airbnb machen es möglich. So werden beim Reisen viele Hotels nicht mehr berücksichtigt!
Taxis
Taxifahrer gehen auf die Barrikaden. Mit Uber werden nicht mehr Taxis gerufen, sondern Privatpersonen, die sich damit einen Haushaltszuschuss verdienen. Via App wird ein Fahrzeug angefordert, bezahlt und gleich noch der Fahrer und sein Fahrzeug bewertet. Mit Waymo werden auch diese Personen überflüssig, denn sie befördern die Passagiere mit selbst fahrenden Fahrzeugen.
Selbstfahrende Automobile
In Singapur fahren seit 2016 selbstfahrende Elektro-Pods. Bei diesem Konzept braucht es keinen Fahrer mehr! Ade Taxifahrer.
Autofahrschulen
Wenn in wenigen Jahren selbstfahrende Automobile für jedermann verfügbar sein werden, müssen Neulenker keinen Führerschein erwerben. Das Wort Neulenker wird überflüssig, wie die Fahrschulen auch. Wer selbst noch am Lenker sitzen will, der wird vermutlich bestraft, indem er viel höhere Versicherungsgebühren zahlen muss.
Roboter anstatt Pflegepersonen
Ja, in Japan ist es bereits Wirklichkeit. Roboter bringen den Patienten automatisch das Essen ans Bett und sorgen für die Unterhaltung der Patienten.
Sicherheitspersonal
Vor dem Stanford Shopping-Center in Palo Alto (USA) patrouilliert ein Roboter und sorgt für die Sicherheit der Besucher. Der Roboter interagiert mit den Besuchern, erkennt zerbrochenes Glas und er überprüft pro Minute bis zu 300 Nummernschilder von Fahrzeugen. Die Informationen werden direkt an das Sicherheitspersonal weitergeleitet.
Texter und Sachbearbeiter
bangen um ihren Job, da Online-Tools wie ChatGPT viele Arbeiten schneller und besser erledigen.
Drohnen
Kaum ein Tag, indem es keine Neuheiten rund um Drohnen gibt.
➤ Drohnen transportieren Ware,
➤ besprühen Felder,
➤ streichen und putzen Wände,
➤ werden für die Fotografie eingesetzt,
➤ überwachen Menschen und Gebäude,
➤ Indoor-Drohnen ersetzen den Kellner und bringen den Kaffee,
…
Socken
Selbst Socken werden im Internet geordert und im Abo ausgeliefert. Niemand muss mehr dafür einen Laden besuchen.
Einzelhandel Ade
Buchhandlungen finden Leser praktisch nur noch in grösseren Städten. Buchhändler haben es schwer. Heute bestellt, morgen geliefert; Amazon macht es möglich. Ähnlich geht es weiteren Unternehmen im Einzelhandel.
Schulen und Universitäten
Schulen unterrichten nicht mehr in einer Klasse, sondern in einem Mini-Studio. Der Lernende sitzt Zuhause am PC und verfolgt die Sitzungen live oder aufgezeichnet. Konventionelle Lehrbetriebe dürften langfristig Kunden verlieren.
Telekom
Skype und WhatsApp graben den Telefonanbietern das Geschäft ab, indem sie kostenlose Kommunikation bieten.
Dorfladen
Aber unser Dorfladen bleibt verschont? Denkste! Es gibt bereits voll digitalisierte Dorfläden, die 24 Stunden pro Tag offen haben. Zum Einkaufen und Bezahlen genügt eine App auf dem Smartphone.
Banken
schliessen immer mehr Filialen, da sich die Kunden direkt via Web informieren und die benötigten Transaktionen selbst vornehmen. Start-ups aus dem Finanzbereich bedrohen die ehrwürdigen Banken.
Lebensmittel
kann man sich schon seit längerer Zeit im Web bestellen und zuliefern lassen. Zudem werden Lebensmittel bereits automatisch vom leeren Kühlschrank bestellt.
CD / DVD zu Streamingdiensten
Wer bitte kauft heute noch CDs und DVDs? Schnelle Downloadraten ermöglichen es, selbst grosse Softwarepakete schnell herunterzuladen. Per Streamingdienste können Sie sich die aktuellen Filme schnell und kostengünstig zu Hause ansehen.
3D-Drucker
Kleinserien für Teile aller Art müssen nicht mehr bei einem Lieferanten in Übersee bestellt werden, sondern werden gleich selbst im Hause ausgedruckt. Langfristig sollen 3D-Drucker auch Massenprodukte herstellen können.
3D-Drucker können bereits Häuser bauen.
Automobile
Die Automobilkonzerne werden von Firmen wie Apple, Google und Tesla Motors angegriffen.
Weitere Gefahr: Viele Menschen, die einst ein eigenes Fahrzeug besassen, nutzen mittlerweile Car-Sharing.
Baubranche
Komatsu baut Muldenkipper ohne Fahrerkabine.
Software anstatt Hardware
Möchte man ein Gerät hardwaremässig aufrüsten, ist das sehr aufwendig. Beispiel Tesla-Auto: Das Cockpit kommt ohne herkömmliche Anzeigegeräte aus. Wenn es Verbesserungen gibt, können Updates kurzfristig durchgeführt werden.
Werbung
Hat man früher im sogenannten Old School Marketing Werbung betrieben, so ist jetzt Online-Marketing aktuell. Google Ads, Facebook Ads, die Amazon Advertising Plattform, Social-Media und E-Mail-Marketing haben die Gelben Seiten komplett ersetzt. Dadurch sind viele neue Berufe entstanden.
Job-Futuromat
Kann ein Roboter Ihren Job jetzt schon machen?
Die Digitalisierung wird Millionen von Jobs kosten und nur sehr wenige Arbeitsplätze schaffen. Die Folge: Erwerbslosigkeit und mehr Kriminalität!
„Echtzeitdaten-Ökosysteme sind das Öl des 21. Jahrhunderts!“
Industrie 4.0
Fabriken praktisch ohne Menschen, Roboter leisten ihren Dienst. Millionen Arbeitnehmer werden entlassen. Dieses Schreckensszenario ist bereits Realität. Auch in diesem Bereich gibt es trotzdem positive Aspekte:
➤ Die Maschine entlastet den Menschen von mühsamen und menschenunwürdigen Arbeiten.
➤ Es werden neue Berufe und Arbeitsplätze geschaffen.
➤ Die Produktion von Gütern wird wieder im Inland aufgenommen.
Der Gamechanger
Spätestens 2023 ist die künstliche Intelligenz (KI) eingeschlagen wie eine Bombe. Sie kennen das Schlagwort: ChatGPT. Solche Online-Tools werden neue Arbeitsplätze generieren, sie wird aber auch viele Arbeitsplätze killen. Ansonsten werden viele der bestehenden Online-Tools überflüssig.
„Europa hat das Bestreben, die USA zu kopieren, anstatt zu antizipieren!“
Distributed Companies
Unter diesem Begriff versteht man ein Unternehmen, welches über kein zentrales Büro verfügt, in dem die Mitarbeiter täglich zum Arbeiten kommen, sondern die Mitarbeiter an dem Ort arbeiten, an dem sie sich wohlfühlen und am produktivsten arbeiten können. Oft handelt es sich dabei um international verteilte Teams, bei denen die Mitarbeiter in ihren Heimatländern im Home-Office oder Co-Working-Space arbeiten.
„Was machen Sie, damit Ihre Firma nicht demnächst betroffen ist und vom Markt gefegt wird? Wie erhöhen Sie den Kundennutzen für Ihren Betrieb? Werden Sie zum Disruptor!“
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Autor: Walter B. Walser, kundennutzen.ch