ChatGPT und die Auswirkungen auf SEO aus verschiedenen Blickwinkeln

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Die künstliche Intelligenz „ChatGPT“ von OpenAI ist momentan in aller Munde. Der Chatbot ist laut mehreren Fachleuten die Innovation schlechthin der jüngsten Vergangenheit und hat sich in kürzester Zeit rasant verbreitet. Innerhalb von nur 5 Tagen konnte ChatGPT mehr als 1 Million Benutzer vermelden. Zum Vergleich: Bei Instagram hat es 2,5 Monate gedauert diese Schallmauer zu durchbrechen, bei Facebook sogar 10 Monate. Genau wie diese sozialen Netzwerke mittlerweile aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, könnte ChatGPT ähnlich disruptive Folgen mit sich bringen.

Wer davon wie betroffen sein könnte, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Künstliche Intelligenz

Inhaltsverzeichnis: ChatGPT und SEO

Was ist ChatGPT?

Bevor wir uns mit den möglichen Konsequenzen für Nutzer und Online-Marketer beschäftigen, fangen wir damit an, was ChatGPT überhaupt ist. ChatGPT ist eine künstliche Intelligenz für Sprachverarbeitung, kurz gesagt: ein Chatbot, der mithilfe von künstlicher Intelligenz menschenähnliche Konversationen führen kann. Anhand von Daten kann ChatGPT komplexe Fragen beantworten und Aufgaben lösen. Selbst individuelle Codeschnipsel oder komplizierte mathematische Gleichungen kann der Chatbot des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI erstellen oder lösen. Die Möglichkeiten, die ChatGPT bereitstellt, sind so vielfältig, dass man diese gar nicht alle in einen Text packen könnte, dabei ist der Chatbot noch lange nicht fertig entwickelt.

Die KI basiert auf Daten aus dem Jahr 2021 und ist somit nicht auf dem aktuellen Stand. ChatGPT selbst sagt dazu, dass man dessen Antworten „nicht als absolute Wahrheit“, sondern eher als Hinweis betrachten soll. Man stelle sich nur mal die Möglichkeiten vor, wenn ChatGPT auf die aktuellsten Daten aus dem Internet zugreifen könnte und die künstliche Intelligenz dahinter im Laufe der Zeit noch ausgereifter wird. Noch ist die Nutzung des Chatbots kostenlos, allerdings sind die Kosten für die Bereitstellung immens. Der Geschäftsführer von OpenAI, Sam Altman, hat bereits im Dezember angekündigt, dass die Nutzung von ChatGPT kostenpflichtig werden wird.

Auswirkungen für Nutzer

Man könnte meinen, dass ChatGPT eine Goldgrube ist und dem Nutzer nur Vorteile bringt – dem ist allerdings nicht so. Bevor wir die negativen Auswirkungen für Nutzer beleuchten, gehen wir zuerst auf die Vorteile von ChatGPT ein. Dabei hängt der erste Vorteil unmittelbar mit einem Nachteil für Online-Marketer zusammen. Die Rede ist von der Zeit, die der Nutzer bei der Suche nach der Lösung zu seiner Frage spart, wenn er statt einer herkömmlichen Suchmaschine wie Google ChatGPT benutzt. Der Vorteil resultiert nämlich daraus, dass dem Nutzer auf Suchmaschinen zahlreiche Ergebnisse angezeigt werden, im schlimmsten Fall haben diese auch noch unterschiedliche Antworten und sind nicht vollständig, sodass der Nutzer nicht sofort die passende Antwort zu seiner Frage bekommt.

Mit der Verwendung von ChatGPT ist das anders. Hier erhält der Nutzer eine Antwort, die im Regelfall alle notwendigen Informationen zur Verfügung stellt. Und falls dem nicht so sein sollte, kann man nach der gewünschten zusätzlichen Information nachfragen. Das spart dem Nutzer eine Menge an Zeit. Ein weiterer Vorteil ist die Verbesserung der Produktivität. Nutzer können nicht nur Fragen an ChatGPT stellen, sondern auch ganze Aufgaben, die gelöst werden sollen. Ob man Inspiration für die Erstellung eines Textes benötigt, Hilfe beim Lernen für die nächste Klausur oder eben eine Website optimieren möchte – die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Das sorgt für effizientes Arbeiten und kann als Inspiration dienen, wenn man mal nicht weiterweiss.


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ChatGPT ermöglicht es dem Nutzer außerdem, auf eine große Menge an Informationen zuzugreifen, die sonst möglicherweise nicht verfügbar oder schwer zu finden wären. Wenn man auf die Schnelle eine Frage hat und die Antwort dazu braucht, muss man nicht erst zahlreiche Suchergebnisse bei Google durchlesen, sondern erhält genau die Antwort, die man braucht, nicht mehr, und nicht weniger.

Nachteile für den Nutzer gibt es bei der Verwendung von ChatGPT allerdings auch, und diese sind gravierend. Der erste Nachteil ist, dass der Chatbot eine Fehlerquelle sein und man sich, zumindest weiterhin nicht, rundum darauf verlassen kann. Da ChatGPT auf maschinellem Lernen basiert, kann es auch Fehler machen und falsche oder veraltete Informationen bereitstellen. Wie bereits erwähnt, hat der Nutzer hier nicht die aktuellsten Informationen, weshalb zu Recherchezwecken zu aktuellen Themen immer noch Suchmaschinen besser geeignet sind.

Der zweite Nachteil ist, dass man eine gewisse Abhängigkeit von der Technologie entwickelt. Wer in der Schule oder dem Studium seine Hausarbeiten nur noch mithilfe der künstlichen Intelligenz schreibt, lernt nicht nur nicht dazu, sondern kann auf Dauer auch die eigenen kognitiven Fähigkeiten und Problemlösungsfähigkeiten verlieren.

Auswirkungen für SEOs

Da wir jetzt die Auswirkungen für Nutzer beleuchtet haben, kommen wir nun zum wichtigen Teil für alle Online-Marketer. ChatGPT ist wie bereits erwähnt ein mächtiges Werkzeug, das, bei richtiger Verwendung, auch den Arbeits­alltag einfacher gestalten kann. Ob bei der Suche nach Keywords, bei der Texterstellung oder der Korrektur lesen, Sie können den Chatbot für jegliche Zwecke verwenden. Allerdings sollten Sie, besonders wenn es um die Texterstellung geht, vorsichtig sein. ChatGPT macht immer noch Grammatikfehler und kann qualitativ nicht mit einem guten Texter mithalten, da häufig die gleichen Floskeln verwendet werden und teilweise immer noch Grammatikfehler in den Texten vorkommen.

Jetzt stellt sich natürlich die berechtigte Frage, ob dadurch, dass die KI jetzt in sekundenschnellen Inhalte erstellen kann und es dementsprechend für jeden leichter ist, gute Inhalte anzubieten, es schwieriger wird, aus der Masse herauszustechen. Die ganz klare Antwort dazu lautet: Nein. ChatGPT und auch andere Werkzeuge, die sich solcher künstlichen Intelligenz bedienen, sind bisher nicht so ausgereift, als dass sie wirklich qualitativ hochwertige Inhalte bieten können. Die Betonung liegt dabei auf dem Wort „noch“.

Außerdem hat Google unlängst angekündigt, dass Texte, die durch solche Tools erstellt werden, nicht gerne gesehen sind. Google legt nämlich immer noch Wert darauf, dass der Inhalt dem Nutzer einen Mehrwert bietet. Durch eigene künstliche Intelligenz kann die Suchmaschine Texte erkennen, die von einer KI geschrieben wurden. Außerdem gibt es mittlerweile auch frei zugängliche Werkzeuge wie GPTZero, die es zum Beispiel auch Lehrern und Dozenten ermöglichen sollen, die Texte der Schüler auf künstliche Intelligenz zu überprüfen. Wer also dachte, mithilfe von ChatGPT seine Sichtbarkeit in den Suchergebnissen spielend einfach zu verbessern, den muss ich leider enttäuschen.

„Man sollte ChatGPT nicht als Lösung sehen, sondern als Werkzeug, das einem dabei hilft, nicht was einem die ganze Arbeit abnimmt.“

Wird ChatGPT Auswirkungen auf SEO haben?

Wenn wir von der Arbeit eines SEOs reden – ja. Bei der Erstellung von Inhalten kann ChatGPT sehr hilfreich sein, vorausgesetzt man geht gewissenhaft damit um. Da ChatGPT allerdings weder Werbung noch ermöglicht, Produkte oder Dienstleistungen zu kaufen, ist die Bedeutung von SEO aus Sicht eines Online-Marketers nicht unwichtiger geworden. Aus Nutzersicht ist es ebenfalls eine große Hilfe, da man sich viel Zeit sparen kann. Allerdings muss man auch als Nutzer ChatGPT mit Vorsicht genießen, und gerade beim Recherchieren nach Informationen vorsichtig sein, dass diese Informationen richtig und nicht veraltet sind.

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Klim Fichter

Autor:
Klim Fichtner ist E-Commerce Student an der THWS und aktuell bei der Internetagentur Webfeinschliff beschäftigt.