Das Feld der Suchmaschinenoptimierung hat in den vergangenen Jahren einen massiven Wandel erlebt. Nicht mehr Quantität, sondern Qualität ist ausschlaggebend für ein gutes Ranking bei Google.
Bild: simplu27 auf Pixabay.comEin SEO (Suchmaschinenoptimierer) konnte noch vor einigen Jahren mit einigen Tricks eine Website schnell auf attraktive Positionen in den Suchergebnissen bringen – vorrangig durch massives Linkbuilding und über optimierten und für den User verborgenen Keywords. Einige Lernphasen und Updates am Google-Algorithmus später ist diese Taktik überholt und würde heute mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Abstrafung durch Google führen. Heute zählt hauptsächlich eine hohe Qualität einer Website – das gilt für externe Verlinkung (Offpage) genauso wie für den internen Content (Onpage).
Gerade für letzteren Punkt gibt es ein entscheidendes Wort als Gradmesser: Relevanz. Ob der Inhalt einer Webseite relevant ist oder nicht, entscheidet Google weitestgehend anhand von automatisierten Algorithmen und Filtern. Diese sind zwar nicht vollständig bekannt, jedoch gibt es Mittel und Wege herauszufinden, ob die Content-Relevanz (in diesem Fall vornehmlich der Text) zu einem bestimmten Suchwort oder eine Suchphrase gegeben ist.
Textanalyse mit WDF-IDF als Relevanz-Test
Wenn man über das Thema Relevanz im Sinne von SEO spricht, dann geht es dabei heutzutage in der Regel immer um Keywords. Noch vor einigen Jahren reichte es aus, Keywords stumpf in den Header einer Website zu schreiben, um dem Crawler zu „erklären“, welcher Content auf einer Seite zu finden ist. Heute ist der Googlebot dank Algorithmus-Erweiterungen wie ATF (Above the fold), Hummingbird und Panda deutlich intelligenter geworden und entscheidet selbst, ob ein Text relevant genug ist und die entsprechende Website in den Suchergebnissen prominent angezeigt wird oder nicht.
Aber wonach sucht der Googlebot? Was sind die entscheidenden Kriterien, welche über die Relevanz entscheiden? Eine Erfolg versprechende Methode, um genau das festzustellen, ist eine gewichtete Keyword-Analyse. In Fachkreisen spricht man hier auch von der sogenannten WDF*IDF-Analyse – ausgeschrieben: Within Document Frequency * Inverse Document Frequency. Der Ansatz dahinter basiert auf der Keyword-Dichte, also wie oft ein bestimmtes Suchwort prozentual in einem Text vorkommt. Hierbei fließen allerdings noch weitere Faktoren in die Analyse ein.
Wie funktioniert WDF-IDF?
Wie bereits erwähnt, geht es ganz grob um die Häufigkeit eines Keywords. Bei der WDF-Analyse wird hierbei das Keyword auf sein relatives Vorkommen im Verhältnis zu allen anderen Wörtern in einem Text gemessen. Warum ist das wichtig? Ganz einfach: würde nur die Keyword-Dichte allein zählen, so könnte man es unendlich oft in einem Text (respektive auf einer Website) einfügen und damit die Relevanz künstlich nach oben treiben. Indem alle anderen vorkommenden Worte ebenfalls in Relation dazu gesetzt werden, spricht man in diesem Fall auch von einer gewichteten Keyword-Dichte. Dies alles bezieht sich allerdings nur auf die zu analysierende Website selbst.
Jetzt kommt noch ein weiterer, notwendiger Faktor dazu: die Inverse Analyse. Hier wird nun zusätzlich geprüft, wie viele Suchtreffer ein bestimmtes Keyword aufweist – je mehr Ergebnisse vorhanden sind, umso schwieriger wird es neuer Content haben, bei Google dazu weit oben aufzutauchen. Es wird dabei ebenfalls analysiert, welche Keywords auf anderen (gut rankenden) Websites dazu vorhanden sind und welche Relation hierbei besteht. Zum Schluss werden beide Werte miteinander multipliziert und dabei erneut relativiert.
WDF-IDF-Analyse leicht gemacht
Zugegeben, wenn man zum ersten Mal liest, worum es bei der WDF-IDF-Analyse geht und wie diese funktioniert, klingt das alles erst einmal sehr kompliziert. Ein Blick auf die WDF-IDF-Formel selbst führt in der Regel auch nicht zum sofortigen Verständnis. Jetzt aber die gute Nachricht: es gibt eine ganz einfache Methode, wie man eine solche Keyword-Analyse ohne Fachwissen durchführen kann. Mit dem kostenlosen WDF-IDF-Tool kann jedes Suchwort oder Suchphrase analysiert werden. Dabei besteht die Möglichkeit, eine Zielseite direkt auf ihrer Relevanz zu prüfen oder man analysiert ein bestimmtes Thema erst einmal ohne Website / URL. Dies kann zum Beispiel sehr nützlich sein, wenn man einen Textauftrag vergibt und dem Autor bereits im Vorfeld wichtige, ergänzende Begriffe dafür definieren will.
Des Weiteren kann man mit dem WDF-IDF-Tool auch einen geschriebenen Text analysieren, ohne dass dieser bereits online ist. Dabei hilft der Textassistent, der nach der gleichen Grundformel und selben Methodik einen beliebig langen Text per Copy-and-paste analysiert und grafisch auswertet. Das Ergebnis der Text-/Keyword-Analyse ist letztlich ein optisch ansprechender und leicht verständlicher Graph, der die wichtigsten Websites zu einem Keyword mit einer bestimmten, selbst festgelegten Seite vergleicht. Zusätzlich wird eine vollständige Liste samt relativer Häufiger in tabellarischer Form ausgegeben, mit der man noch einmal Step-by-Step seinen Text und Website-Content überprüfen kann.
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Ronny Marx ist seit 2008 freiberuflich leidenschaftlicher Webdesigner sowie Online-Marketing-Berater aktiv. Schon während seines Studiums zum Kommunikationsdesigner betreute er nebenher viele kleinere Unternehmen und Start-ups, entwickelte dabei Corporate Designs und baute deren Websites auf. Nach seinem Studium war er als Projektleiter und Art Director im E-Commerce-Umfeld tätig und bestritt während dieser Zeit erfolgreich diverse Marketing-Wettbewerbe. Er bloggt und berät in Sachen Social Media, SEO, Screendesign und Benutzerfreundlichkeit, betreibt mehrere Blogs, Affiliate-Projekte und einen eigenen Onlineshop. Online-Marketing im E-Commerce-Umfeld gehört zu seiner Kernexpertise, die er durch fortlaufende neue Projekte ausbaut und verbessert.