Cross-Media-Marketing II

mit Keine Kommentare

Eine Datenbank für alle Fälle

Im letzten Beitrag standen Cross-Media-Marketing und die entsprechenden Datenbanken im Mittelpunkt eines Beitrages.

Cross Media MarketingBild: Ohmydearlife auf Pixabay.com

Zahlreiche Wege und Transport­mittel erlauben, Meldun­gen über die eigene Firma und die ange­bo­te­nen Pro­dukte zu verbreiten, nur werden diese Möglich­kei­ten zu we­nig genutzt. Zudem sind häufig die dafür benötigten Infor­ma­tio­nen nicht à jour, oder sie nicht richtig aufbe­reitet, oder sie stehen gar nicht zur Verfügung.

Dies rührt u. a. daher, dass viele Betriebe die Zeichen der (Infor­ma­tions-) Zeit noch nicht erkannt ha­ben. Selbst­ver­ständ­lich gibt es Wirtschafts­bereiche, die ihre (du­biosen) Geschäfte lieber im Versteckten abwickeln. Aber selbst wer keinen Rappen auf die Ehrlichkeit der Welt wettet, wird zugeben, dass der überwiegende Teil der Firmen einer recht­schaf­fenen Tätig­keit nachgeht. Und diese sollten ihr Licht keines­wegs unter den Scheffel stellen, son­dern eine offen­sive Informa­tions­politik betreiben.

Geld spielt keine Rolle?

Zu oft werden die (Kommunikations-) Kanäle einzeln gepflegt. Egal ob Website, Preisliste, Ka­talog, Hauszeit­schrift, PR-Mel­dung – für alles und jedes werden die nötigen Unterlagen separat zusam­men­ge­tragen. (Dass die Bilder in einem Büro liegen, die technischen Skizzen irgendwo in einer ver­borgenen Datei in irgendeinem Computer dahin gammeln, rundet das Bild nur ab.) Keine grosse Vor­stel­lungs­kraft ist gefragt, um dieses Verfahren als aufwendig, mühsam und zeitraubend zu qua­li­fizieren. Eben­falls klar ist, dass es hohe Kos­ten verursacht. Und dies, ohne wirklich effizient zu sein.

Nur nebenbei sei erwähnt, dass das dabei vertane Geld besser für eine umfassendere Werbung und Kommunika­tion eingesetzt würde, was ja schliesslich mehr Kunden verspräche.

Das Ziel ist klar: Crossmedia

Die Computertechnik weist als einen der wesentlichen Vorzüge die unbeschränkte Abrufbarkeit der einmal er­fassten Daten auf. Das dadurch geschaffene Spar­potential gilt es auszunützen. Und zwar eben mit der hier viel be­schwo­renen Marketing­daten­bank. Hinsichtlich der Daten weist diese u.v.a. folgende Eigenschaften auf:

  • Alle Informationen werden zent­ral zusammengezogen
  • Verfügbarkeit für alle Kanäle und zu jedem Zeitpunkt

Durch das Archivieren in einer ein­zigen Datenbank müssen die bei­tra­genden Leute – zum Bei­spiel Produktentwickler, Mar­ke­ting­verantwortliche, Verkäufer, externe Übersetzer, zum Teil auch Lieferanten – sich auf ein Ziel eini­gen. Mit an­dern Worten, das Pfle­gen des eigenen Gärtchens gehört der Vergan­genheit an, dem Teamwork gehört die Zu­kunft.

Vorgehen

Grundsätzlich bildet das Erstellen einer sauber strukturierten Mar­ke­tingdatenbank eine Fleissarbeit, die es zudem neben dem Tages­geschäft zu bewältigen gilt. Des­halb ist ein klarer Fahrplan wichtig. Ohne hier in die Details zu ge­hen, lässt sich folgendes Vorgehen empfehlen:

  • Protokollierung des Ist-Zustan­des
  • Formulierung des Wunsch- res­pek­tive Soll-Zustandes.
    Falls keine Fachleute im Hause sind, ziehen Sie unbedingt ei­nen erfahrenen Berater hin­zu. Für einen Laien sind näm­lich die Möglichkeiten und Lösungen kaum zu überblicken
  • Die bestehenden IT-Strukturen sind unbedingt aufzuzeichnen.
    Das verhilft zu einem guten Über­blick und zur Erkenntnis, dass diese selten sauber ge­ord­net sind
  • Ebenfalls sind die neuen Strukturen abzubilden, sonst verliert man bei diesem kom­plexen und abstrakten Thema nur zu schnell den Überblick
  • Eine Vorabuntersuchung durch Fachleute ist zu empfehlen.
    Das kostet durchaus einige Franken, aber es ist gut in­ves­tiertes Geld
  • Aufstellen eines genauen Pflichtenhefts und einer exak­ten Funktions­be­schrei­bung. Erst hernach wird mit der ei­gent­lichen Aufbauarbeit begon­nen. So ist die Gefahr gebannt, dass zu schnell (bevor das Projekt wirklich durch­ge­dacht wurde) begon­nen wird.

Daten stellen Wert dar

Wie angetönt, bereitet eine Cross-Media-Daten­bank viel Aufwand. Aber dieser zahlt sich aus. Schliesslich erhält man als Resul­tat einwandfreie Daten und Adress­dateien. Letztere kann man fast schon mit barem Geld gleich­setzen, denn erst mit ihnen wird eine umfassende, effiziente und wirksame Werbung möglich. Überdies werden die Nerven der Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter geschont. Dies wiederum trägt zu deren Wohlbefinden bei und er­höht ihre Leistung.

Zusammenarbeit mit Druckerei

Die geeignete Partnerin beim Auf­bau einer Cross-Media-Datenbank kann durchaus eine Druckerei sein. Sie verfügt über das Know-how bei der Datenbearbeitung und verfügt über genügend Kapa­zität, um die Aufgabe auch vom tech­nischen Standpunkt her zu bewältigen. Denn z. B. die abgespeicherten Bilder sind wahre Megabyte-Fres­ser.

Damit ist eine wichtige Frage be­ant­wortet, die es vor dem Be­ginn der Arbeiten zu beant­worten gilt: Wo soll die Da­ten­bank überhaupt stehen? Vernünftigerweise dort, wo grosse Datenmengen an­fal­len und die Infrastruktur vor­han­den ist. Ob es sich nämlich lohnt, dies alles im eigenen Hause auf­zu­bauen, dürf­te wegen der nötigen fi­nan­ziellen Mittel in vielen Fällen mit Nein zu beantworten sein.

Nicht nur für Grossunternehmen

Der allfällig entstanden Eindruck täusch, der Aufbau einer Cross-Media-Datenbank sei nur durch Grossfirmen zu be­wältigen. Allerdings sollten kleine oder mittlere Unternehmen die Un­wäg­barkeiten hinsichtlich Finanzen und Part­ner­wahl möglichst be­scheiden halten.

Dies kann durch das schon ange­sprochene Vorprojekt geschehen. Da­run­ter ist das Durchspielen (zuerst auf dem Papier, dann jedoch auch in der Wirklichkeit!) eines möglichst komplizierten Teilprojekts zu ver­stehen. Oder anders gesagt: Ein Sektor des Cross-Media­-Vor­ha­bens wird mit dem ausge­wählten Partner einmal durchgezogen. Dies er­gibt schnell Aufschlüsse über dessen Serio­sität und Kompe­tenz. Diese zu kennen erscheint wichtig, denn im IT-Be­reich glänzen einige Anbieter mit nicht einzuhaltenden Versprechen. Falls Ihnen das wi­derfährt, dann bietet das be­rühmte Ende mit Schrecken den ein­zi­gen Ausweg. Schliesslich wird die Bindung zum IT-Anbieter lange be­ste­hen und hängt ein wichtiger Teil des Unter­nehmens­erfolgs da­von ab.

Und die Kosten für ein solches Vorprojekt? Mit plus minus Fr. 5000.- sollten Sie rechnen. Aber wir können uns hier nur wieder­holen: Es ist gut investiertes Geld. In diesem Sinne soll ein Rat diesen Artikel abschliessen: Unbesehen, ob eine Firma zu den KMU oder den Grossbetrieben zählt, die Einführung von Cross-Media-Marketing und der dazugehörenden Datenbank verdient eine eingehende Erörterung.

Autor: René Peter
im Auftrag von bruhin-druck.ch